Kaum eine Marke kann es sich noch leisten, Themen der Nachhaltigkeit zu ignorieren.
Der Handlungsdruck von Seiten des Handels ist so hoch, dass alle Marken mitgezogen werden und anfängliches Greenwashing unweigerlich Stück für Stück in seriösen und nachhaltigen Wandel übergehen wird.
Auch wenn der ökologische Fußabdruck von Marken und Marketing aktuell noch nicht in der breiten Öffentlichkeit diskutiert wird, zeigen die nachfolgenden drei Fakten am Beispiel des Plastikmülls, welchen Impact die Industrie hat:
Jährlich gelangen etwa 10 Millionen Tonnen Plastikmüll alleine in die Weltmeere. Das sind 10.000.000.000 Kilogramm in einem Jahr und 27,3 Mio. Kilogramm pro Tag.1
Ein Teil davon sammelt sich in Strudeln. Der sogenannte Great Pacific Garbage Patch im Nordpazifik ist einer von fünf großen Strudeln und allein ungefähr viereinhalbmal so groß wie Deutschland.1
Wie die MedUni Wien herausgefunden hat, konsumiert jeder Mensch pro Woche ungefähr eine Kreditkarte in Form von Mikroplastik. „In die Nahrungskette gelangen MNP unter anderem aus Verpackungsabfall. In den Körper werden die Plastikteilchen nicht nur über Lebensmittel wie insbesondere Meereslebewesen oder Meersalz geschleust, auch das Trinken spielt dabei eine Rolle. Wer die empfohlenen 1,5 bis zwei Liter Wasser pro Tag aus Plastikflaschen trinkt, nimmt einer Studie zufolge allein auf diese Weise rund 90.000 Plastikpartikel pro Jahr zu sich.“2
1 „Plastik im Meer“, Heinrich Boll Stiftung, https://www.boell.de/de/plastik-im-meer
2 „Mensch isst pro Woche eine Kreditkarte“, Science ORF, 24.03.2022, https://science.orf.at/stories/3212162/
Der Gewichtsanteil komplett recycelbarer oder kompostierbarer sowie wiederverwendbarer Kunststoffverpackungen soll 2025 bei 100% liegen, der Status quo 2021 erbrachte jedoch gerade einmal 65,4 %.
Der Rezyklatanteil in Kunststoffverpackungen soll 2025 bei lediglich 26% liegen – 2021 war ein Wert von gerade einmal 10% erreicht. (Rezyklat ist wiederverwerteter Kunststoff, der bereits mindestens einmal entsorgt wurde).
Der Einsatz von Neukunststoffen in Verpackungen soll 2025 „nur noch“ 9,5 Millionen Tonnen umfassen, und Sie ahnen es bereits: 2021 wurden 11.9 Millionen Tonnen eingesetzt, womit der Wert sogar über dem des Vorjahres lag.
Obwohl,Packaging“ ein wesentlicher Bestandteil des POS-Marketing ist, liegt die Verantwortung hierfür in der Regel im Marketing und Produktmanagement. Im hiesigen Kontext soll es jedoch ausschließlich um die Potenziale eines nachhaltigen Shopper & Customer Marketing gehen.
3 „Nachhaltigkeitsziele fur Kunststoff in Gefahr“, hdw/lz 45-22, Lebensmittel Zeitung 45/22, 11. 11. 2022, S.4